Am 24. Oktober hat Google ein Update durchgeführt, das enorme Auswirkungen hat. BERT soll helfen, komplexe Suchanfragen zu verstehen. Laut Google handelt es sich bei diesem Update um die größte Veränderung in der Suchmaschinenentwicklung überhaupt. Bei dem Update besteht ein inhaltlicher Zusammenhang zum RankBrain-Algorithmus.
Was ist BERT?
Die Abkürzung BERT steht für „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“. Dieser Algorithmus basiert auf Natural Language Processing (NLP) und neuronalen Netzen. Bei diesem Update geht es darum, dass Worte in Abhängigkeit von anderen Worten in einem Satz verarbeitet werden und nicht mehr Wort für Wort betrachtet werden. Auf diese Weise kann der komplette Kontext bewertet werden, indem Worte vor und hinter einem anderen Wort berücksichtigt werden. Dies führt dazu, dass die Suchintention komplexer Suchanfragen besser bestimmt werden kann. Um dies zu ermöglichen hat Google in eine neue Hardware investiert. Diese basiert auf Cloud-TPUs (Technical Processing Units oder auch Tensor-Prozessoren).
Wie funktioniert BERT?
BERT ist bereits für zwei Bereiche aktiv:
- Organische Suchergebnisse
Zum Start wurde das Update für die Ermittlung der US-Suchergebnisse ausgerollt. Insbesondere können jetzt komplexe Suchanfragen, bei denen Präpositionen wie „for“ und „to“ eine Rolle spielen, besser verstanden werden. Für die deutschen organischen Suchergebnisse ist BERT noch nicht aktiv, das Update soll jedoch in Kürze folgen.
- Featured Snippets
Hier verhält sich die Implementierung von BERT anders, da das Update schon in 25 Sprachen genutzt wird. Somit ist BERT auch für die Ermittlung der deutschen Featured Snippets aktiv.
Was ist der Unterschied zum RankBrain?
RankBrain wurde im Jahr 2015 implementiert. Dieser Algorithmus verwendet maschinelles Lernen, um die Suchanfragen besser zu verstehen. 15 Prozent der Suchanfragen, die Google enthält, tauchen zum ersten Mal auf. RankBrain orientiert sich genau so wie BERT an menschlicher Sprache. BERT soll RankBrain nicht ersetzen sondern ergänzen.
Welche Auswirkungen hat BERT auf die Suchergebnisse?
Laut Google sind 10 Prozent der englischsprachigen Suchanfragen von BERT betroffen. Somit ist zu erwarten, dass die Auswirkungen auf die deutschen Suchergebnisse zunächst gering sein werden. Dies kann sich jedoch zukünftig ändern.
Wird BERT Auswirkungen auf Voice Search haben?
Wie bereits erwähnt, zielt BERT auf komplexe Suchanfragen ab. Somit sollte der Algorithmus insbesondere für Voice Search interessant sein, da diese Suchanfragen meist komplexer sind. Dies könnte auch ein Grund für die Entwicklung von BERT gewesen sein.
BERT Update und worauf müssen wir jetzt achten?
Es ist wichtig Inhalte zu erstellen, die zu den Bedürfnissen und Intentionen der Nutzer passen. Texte müssen so geschrieben werden, dass sie möglichst natürlich sind, dennoch von dem nicht perfekten Algorithmus verstanden werden. Klare Satzstrukturen mit wenigen Verschachtelungen und kurzen Sätzen sind hier vorteilhaft. Da der Algorithmus den Kontext/ Semantik der Suchanfrage versteht, muss man sich die Frage stellen, ob die Ads sich dem Kontext anpassen. Außerdem muss man sich auch fragen ob man die verschiedenen Kaufmotive der Konsumenten analysiert und verstanden hat. Relevant ist auch herauszufinden, wie man nah am User bleiben und dabei die Customer Journey trotzdem verkürzen kann. Personalisierung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor: bekommt der User wirklich die Antwort auf seine Frage?
Man sollte in den nächsten Wochen insbesondere auf die Veränderungen der Rankings achten und den Zusammenhang von Anfragen und den ausgespielten Artikeln bewerten.