Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, erwägt, Nutzern in Europa einen Opt-out bei hochpersonalisierten Targeted Ads zu ermöglichen. Damit will das Unternehmen den europäischen Datenschutzregularien gerecht werden und möglichen Strafen vorbeugen. Die Entscheidung folgt auf eine hohe Strafe von 390 Millionen Euro, die Meta Anfang des Jahres von der irischen Datenschutzbehörde aufgrund von DSGVO-Verstößen beim Ad Targeting auferlegt wurde. Um die eigene Datenverarbeitung beim Advertising mit den DSGVO-Regeln in Einklang zu bringen, könnte Meta politische Ads im europäischen Raum sogar ganz aussetzen.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal könnten User in Europa demnächst die Möglichkeit haben, bei bestimmten Targeting-Ansätzen ein Opt-out zu wählen. Die User würden dann nur noch im Rahmen weniger granularer Kategorien wie Location oder Altersspanne angesprochen. Allerdings müssen User, die von diesem Opt-out Gebrauch machen möchten, ein Online-Formular ausfüllen und zur Prüfung an die Facebook-Mutter schicken.
Meta reagiert damit auf die Entscheidung der irischen Datenschutzbehörde und betont, dass das bisherige Vorgehen compliance-konform gewesen sei. Allerdings möchte das Unternehmen nun möglichen Strafen vorbeugen und sich den europäischen Datenschutzregularien anpassen. Neben dem Opt-out bei Targeted Ads könnte Meta auch politische Ads im europäischen Raum aussetzen, um den Auflagen der europäischen Datenschutzbehörden bezüglich der Desinformation im Kontext von Wahlen gerecht zu werden.
Es bleibt abzuwarten, ob und wann Meta diese Umstrukturierungen tatsächlich umsetzen wird. Bisher ist das Aussetzen von politischer Werbung in Europa lediglich eine Überlegung und noch nicht offiziell beschlossen worden.